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Begegnungen waren Kraftquellen

Pater Justin Mat verlässt nach acht Jahren das Rheintal

Seit Sommer 2009 ist P. Justin Mat als Kaplan in den Pfarreien der

Seelsorgeeinheit Altstätten tätig. Ende November wird er das Rheintal

verlassen, um eine neue Herausforderung in der Kirche anzunehmen: Der beliebte Steyler Missionar aus Indonesien wird Pfarradministrator der Seelsorgeeinheit Uzwil und Umgebung. Ein Gespräch zum bevorstehenden Abschied.

 

Hast du dich um einen Wechsel bemüht oder ging die Initiative vom Orden aus?

Justin Mat: Mein Provinzial trifft sich regelmässig mit dem Personalverantwortlichen des Bistums. Nach mehr als 8 Jahren war für mich

die Zeit gekommen, die Stelle zu wechseln. Damit war ich auch einverstanden. Die Entscheidung fällt mir nicht leicht, denn ich bin gern hier gewesen. Die Menschen sind mir sehr ans Herz gewachsen.

 

Was wird sich mit dem bevorstehenden Stellenwechsel für dich verändern?

Justin Mat: Im Grunde wird mich keine grosse Veränderung erwarten. Als Pfarrer/ Pfarradministrator werden administrative Arbeiten und Sitzungen etwas mehr. Als Kaplan steht man in der zweiten Reihe. Das wird jetzt anders.

 

Worauf freust du dich in deiner neuen Aufgabe als Pfarrer?

Justin Mat: Auf die vor mir liegende Aufgabe - auch wenn diese mehr Verantwortung birgt als meine bisherige Tätigkeit. Besonders auf die

Begegnungen mit den Menschen und die Umgebung bin ich gespannt.

 

Was waren für dich die schönsten Momente in deiner Tätigkeit bei uns?

Justin Mat: Die strahlenden Kinderaugen bei den Taufen, die Freudentränen des Brautpaares beim Eheversprechen und der dankbare Blick von todkranken Menschen. Es gab wunderbare Feste in unseren Pfarreien, frohe, glückliche Stunden in unseren Gemeinschaften, tiefe persönliche Glaubensgespräche, die auch mich religiös bereicherten. Für all das bin ich sehr dankbar.

 

Was war dir als Priester besonders wichtig?

Justin Mat: Mein priesterlicher Wahlspruch lautet: Gott und den Menschen nahe. In diesem Sinne waren es die Gespräche mit Menschen. Sie sind für mich Kraftquelle. Daneben selbstverständlich die Heilige Messe, die Nähe Gottes.

 

Was wirst du persönlich sehr vermissen?

Die Menschen hier, die schönen Kirchen und Landschaften. Es war ein gutes Miteinander. Es ist auch schön, dass es hier noch so viele Traditionen gibt und diese auch gelebt werden.

 

Was nimmst du aus deiner Zeit im Rheintal als Erinnerung mit?

Justin Mat: Nicht die äusseren Ereignisse oder Konzepte behalte ich in Erinnerung, sondern die Begegnungen in Freud und Leid. Ich erlebte auch Menschen, die nicht viel mit mir anfangen konnten, und umgekehrt. Die Kritik von Nietzsche: “die Christen müssten erlöster aussehen, damit man ihnen glauben sollte“, habe ich immer als Herausforderung gesehen: Menschen, die uns begegnen, müssen spüren, dass wir erlöste Menschen von heute sind.

 

Dein Nachfolger als Kaplan hat seine Arbeit bereits aufgenommen. Welchen Tipp gibst du Simon Niederer mit auf den Weg?

Justin Mat: Simon hat mehr Erfahrungen im Rucksack als ich; noch dazu ist er ein St. Galler. Die Voraussetzungen für ein gutes Miteinander sind also gegeben. Ich wünsche ihm ein gutes Hineinwachsen in die verschiedenen Gemeinschaften und Traditionen in der SE Altstätten.

 

Was wünschst du den Menschen in unseren Pfarreien für die Zukunft?

Gottvertrauen. Seelsorger kommen und gehen, der gute Stern über den Pfarreien in der Seelsorgeeinheit aber bleibt bestehen.

 

Der Abschiedsgottesdienst für P. Justin Mat wird am Sonntag, 26. November 2017, in Rebstein gefeiert. Beginn 10 Uhr.