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«Ich will, dass es brennt!» (Lukas 12,49)

Kirchenchor Marbach lädt zum Mitsingen für Pfingsten ein

Kirchenmusik bereichert die Sinnlichkeit und Ästhetik der Gottesdienste. Deshalb lädt der Kirchenchor Marbach zu einem Chor-Projekt ein. Für das bevorstehende Pfingstfest sollen sich möglichst viele zum Mitsingen anstecken lassen. Pianist Mihai Alexa, Chorleiter Markus Bachmann und Pfarreibeauftragter Michael Kontzen stellen ihr Chorprojekt vor.

 

Welchen Stellenwert nimmt für dich die Kirchenmusik im Gottesdienst ein?

Michael Kontzen: Einen sehr hohen! Musik im Gottesdienst ist nicht

blosse Verschönerung oder Umrahmung heiliger Handlungen. Das II. Vatikanische Konzil spricht von der tätigen Teilnahme aller Gläubigen in der Liturgie. Musik und besonders der Gesang sind hier von unschätzbarer Bedeutung.

 

Worin besteht die Aufgabe der Kirchenmusik in der Liturgie?

Michael Kontzen: Das Konzil spricht von der „Ehre Gottes“ und der

„Heiligung der Gläubigen“. Musik vermag loben wie klagen, bitten und danken.

Und sie kann helfen, sich einführen zu lassen in die Begegnung mit Gott und

untereinander.

 

„Ich will, dass es brennt“ ist der Name eures Projekts. Wie klingt „wenn es brennt“?

Markus Bachmann: Schräg, durcheinander, laut, aber auch leise und

geheimnisvoll, wenn das Feuer als kleine Flamme seinen Anfang nimmt.

 

Welches Repertoire wollt ihr proben?

Markus Bachmann: Teile der Ersten Messe von G. Schacherl (im Jazzstil),

„Der Geist des Herrn“ in einem Satz von P. Planyavsky und „Wir können nicht

schweigen“ von P. Janssons/P.-M. Pierro mit dem Text: „Jesus sagt: Ich bin

gekommen Feuer zu bringen und ich will, dass es brennt!“

 

Warum habt ihr euch hierfür entschieden?

Markus Bachmann: Jazz, als ursprünglich fremde Tonsprache für uns,

versinnbildlicht die Pfingstidee auf ideale Weise: fremde Sprachen musikalisch in Synkopen und Jazzharmonien ausgedrückt, bei Planyavsky mit Überlagerungen unterschiedlicher Wortbetonungen (kurzes Durcheinander, die Musik fliesst dann wieder zusammen). Das letztgenannte Lied vereint Pfingstidee und Chorprojektidee, Feuer unter Mitsängern und Mitfeiernden der Gottesdienste zu entfachen.

 

Wen sprecht ihr mit diesem Angebot an?

Markus Bachmann:   Jeden, der gerne singt und sich von der Idee begeistern

lässt.

 

Kann das ausgesuchte Programm überhaupt ein ungeübter Laie singen?

Markus Bachmann:  JA! Alle Gesänge sind vierstimmig und trotz moderner

Elemente gehörfällig und durchwegs in deutscher Sprache – auch die Jazzteile!

 

Wie kann aus Musik und Pfingst-Theologie ein spannendes Miteinander werden?

Michael Kontzen.: Wenn es uns gelingt, das Feuer zum Klingen zu bringen, dass der Geist in unseren Herzen erweckt!

 

Wie können sich Texte und Melodien im Gottesdienst gegenseitig bereichern?

Markus Bachmann: Worte sprechen mit ihrem konkreten Sinn den Geist an,

Melodien das Gefühl. Gemeinsam bilden sie eine Kraft, die tief in unsere Seele

reicht.

 

Welche kirchenmusikalische Arbeit wünschst du dir in unseren Pfarreien?

Markus Bachmann: Kirchenmusik auch als Inspiration für den Alltag zu

verstehen und Offenheit für verschiedene Musikrichtungen zu pflegen.

 

Der Projektchor wird an Pfingsten in Lüchingen und Marbach auftreten. Proben sind am 4., 11., 18. Mai, 1. Juni und 13. Mai am Vormittag. Weitere Informationen erteilt Pfarreibeauftragter Michael Kontzen, 071 777 11 25.