Home > Gespräche > Lernort Schule

Kirchen engagieren sich am Lernort Schule

Künftig zwei Fächer: Religionsunterricht und ERG Kirche

Die Kirchen werden auch in Zukunft einen Bildungsauftrag an den öffentlichen Schulen wahrnehmen. Religionsunterricht bleibt im neuen Lehrplan; hinzu kommt das Fach ERG (Ethik-Religionen-Gemeinschaft). Pastoralassistent Klaus Heither und Marion Heynemann von der evangelisch-reformierten Kirche Altstätten stehen für interessierte Eltern als Ansprechpersonen zur Verfügung.

 

Was ist „neu“ am neuen Lehrplan?

Klaus Heither: Nach fast 20 Jahren wird in den Volksschulen ein neuer Lehrplan eingeführt - gültig ab Schuljahr 2017/18 - um veränderte gesellschaftliche Entwicklungen zu berücksichtigen. Dabei orientiert sich der neue Lehrplan an Kompetenzen.

 

Was bedeutet „kompetenzorientiert“ für den Religionsunterricht?

Klaus Heither: Beim kompetenzorientierten Religionsunterricht steht nicht im Vordergrund, was die Kirche lehrt oder der Lehrer vermitteln möchte, sondern Kinder und Jugendliche werden als Subjekte wahrgenommen und ihnen

eigene Lernwege ermöglicht. Der Lehrplan beschreibt, was Kinder am Ende der Volksschule wissen und können sollen.

 

Was sind solche Kompetenzen in der religiösen Bildung?

Klaus: Heither: Kinder und Jugendliche werden befähigt über religiöse und ethische Fragen zu diskutieren und Werte zu entwickeln, an denen sie

sich im Alltag orientieren können, z.B. Gemeinschaft, Gerechtigkeit, Solidarität, Respekt oder Frieden.

 

Welche Inhalte werden im Religionsunterricht besprochen?

Klaus Heither: Die beiden Landeskirchen haben miteinander einen eigenen

Lehrplan für die Fächer Religion und ERG Kirche entwickelt. Dieser beschreibt, welche inhaltlichen Aspekte wie z.B. Schöpfung, Bibel, Umgang mit Krankheit und Trauer behandelt werden.

 

Welche Veränderungen bringt der neue Lehrplan für die Kirchen mit sich?

Marion Heynemann: Der konfessionelle Religionsunterricht von der 1. bis zur 6. Klasse bleibt erhalten. Neu wird der ERG ab der 3. Klasse mit seiner Wahlmöglichkeit zwischen ERG Schule und ERG Kirche sein.

 

Was ist anders am Fach ERG?

Marion Heynemann: Als Wahlpflichtfach ist ERG obligatorisch für alle

Schüler, also auch für Nicht-Christen. Es wird in zwei Varianten angeboten: von den Schulen (ERG Schule) und ökumenisch von den Kirchen (ERG Kirche). Eltern entscheiden, welche Variante ihr Kind belegt. Inhaltlich ist das Fach ERG religionskundlich konzipiert. In ERG Kirche werden die Themen über die religionskundlichen Aspekte hinaus aus christlicher Perspektive weitergeführt und vertieft.

 

Wer erteilt den Unterricht der Kirchen?

Marion Heynemann: Dieser Unterricht wird durch Fachlehrpersonen Religion oder Katecheten unterrichtet.

 

Warum ist das Engagement der Kirchen in der Schule deiner Ansicht nach wichtig?

Marion Heynemann: Bildung ist eine der wichtigsten Ressourcen einer Gesellschaft. Die persönliche Bildung und die geistliche Ebene werden jedoch oft aus wirtschaftlichen Gründen an den Rand gedrängt. Diese Lücke wollen wir mit unseren Inhalten füllen.

 

Für Fragen oder Anliegen stehen Ihnen nach je nach Konfession verschiedene Ansprechpersonen zur Verfügung

für katholische Christen aus Altstätten, Hinterforst, Eichberg, Lüchingen, Marbach und Rebstein:

Klaus Heither Tel. 071 755 57 50 (Seelsorgeeinheit Altstätten)

für evangelische Christen aus Altstätten und Hinterforst:

Marion Heynemann Tel. 071 755 54 34

für evangelische Christen aus Marbach und Rebstein

Rafaela Lippuner 071 770 06 90

für evangelische Christen aus Eichberg

Pfr. Martin Böhringer 071 760 07 43

 

Weitere Informationen: www.se-altstaetten.ch/erg