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Gottesdienste mit Lebensfreude

Chor «Mia Patria» aus Indonesien zu Besuch im Rheintal

«Selamat datang» – das ist indonesisch und bedeutet Herzlich willkommen. Mit grosser Freude begrüssen wir im September den Chor «Mia Patria» aus Indonesien. Zwei Gottesdienste werden die indonesischen Gäste mit ihren fernöstlichen Instrumenten und Klängen begleiten. Ein besonderer Anlass für P. Justin Mat, der aus Indonesien stammt.

 

Kannst du ein wenig über dein Heimatland Indonesien erzählen?

Ein riesiges und vielfältiges Land. Rund 258 Millionen Menschen

leben dort. Indonesien mit 17.000 Inseln besitzt einen Reichtum an kultureller

Vielfalt und Tradition. Es gibt ca. 300 verschiedene Ethnien und 400

verschiedene Sprachen und Dialekte.

 

Welcher Religion gehören die Menschen an?

Der Islam ist die am weitesten verbreitete Religion. Mit etwa 85%

ist Indonesien das Land, in dem weltweit am meisten Muslime beheimatet sind. Über 10% der Bevölkerung gehören anderen Religionen an: Christen, Hindus und Buddhisten. Die Insel Flores, woher ich komme, bildet eine Ausnahme, sie ist eine katholische Enklave. Das ist das Ergebnis der Missionierung im 16. Jahrhundert durch die Portugiesen.

 

Was unterscheidet die Kirche in Indonesien von unserer?

Eine junge, lebendige, aufblühende Kirche. Religion ist einfach Teil des Lebens. In der wohlhabenden Schweiz ist die Kirche etwas müde geworden. Die Kirche in der Schweiz ist sehr gut organisiert und strukturiert. Ich bewundere die grossen prächtigen Kirchen hier, aber leider sind sie oft leer. Junge Leute sind darin kaum anzutreffen.

 

Was ist anders an einem Gottesdienst in deiner Heimat?

Die Kirchen in meiner Heimat sind sehr gut gefüllt, vor allem von jungen Leuten. Atmosphäre und Stimmung sind anders: Wir tanzen und singen

gerne in der Kirche.

 

Ist «Mia Patria» ein typischer Kirchenchor? Wie entstand der Chor?

Als Kulturprojekt. Der Chor möchte vor allem die vielfältigen Kulturelemente des Landes im Gottesdienst einbringen und so die verschiedenen indonesischen Kulturen lebendig halten.

 

Die Sängerinnen treten in farbenfrohen Kostümen auf. Was drücken diese aus?

Sie spiegeln die vielfältige Kultur des Inselstaats und ihre Lebensfreude

wieder.

 

Wovon erzählen die Texte der Lieder, die der Chor singt?

Vom pulsierenden Leben ihrer Region, von Lebensfreude und Sehnsucht

nach Heimat und Liebe.

 

Viele freuen sich auf das Gastspiel. Einmal umgekehrt: Welche Eindrücke nimmt der Chor von uns, von der Schweiz mit?

Die herzliche Aufnahme, die Offenheit der Menschen hier und das grosse Interesse an ihrer Kultur. Wohl auch die Schönheit des Landes, die frische Luft und dass alles so sauber und grün ist.

 

«Mia Patria» bedeutet «Meine Heimat». Was vermisst du von der Insel

Flores?

Die Einfachheit der Leute dort. Sie sind aufgestellt und leicht ins Herz zu schliessen. Im Winter vermisse ich das Klima meiner Heimat.

 

Der indonesische Chor „Mia Patria“ wird auf seiner Europareise zu Gast sein am:

Samstag, 10. September, um 17 Uhr kath. Kirche Lüchingen

                                           um 20 Uhr Haus Chunrat, Altstätten

Sonntag, 18. September, um 10 Uhr kath. Kirche Rebstein.

Alle Interessierte sind herzlich willkommen.