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Hilfe bei Trauer, Krankheit und Verlust

Trauercafé bietet Menschen einen offenen Raum

Beim Verlust eines geliebten Menschen, einer schweren Erkrankung o.ä. verändert sich das Leben und der Alltag oft radikal. Für Menschen in solch schwierigen Lebenssituationen bietet das Spital Altstätten als Partner des Palliative Forum RhyCare ein neues Angebot an. Dr. Peter Ernst, Chefarzt für Innere Medizin, stellt das Projekt vor.

 

Was verbirgt sich hinter dem Begriff „Trauercafé“?

Dr. Peter Ernst: Ein Treffen von Menschen, die einen Angehörigen

verloren haben oder von schweren gesundheitlichen Sorgen geplagt sind mit

Mitarbeitern des Spitals (Seelsorge, Arzt, Pflege). Hier soll Menschen in

seelischer Not die Möglichkeit gegeben werden über ihre Sorgen und Ängste zu sprechen um möglicherweise Erleichterungen zu finden.

 

Wer ist eingeladen zu diesem Angebot?

Dr. Peter Ernst: Im Prinzip jede Bürgerin/jeder Bürger, der sich

krankheitsbedingt (selbst Patient oder Angehöriger) seelisch belastet fühlt.

 

Welche Hilfe kann das Angebot Menschen in schwierigen Lebenssituationen geben?

Dr. Peter Ernst: Im Gespräch mit Fachpersonal (s.u.) können Lösungswege überlegt und miteinander ausgearbeitet werden. In manchen Fällen ist die Möglichkeit über etwas Bedrückendes oder Beängstigendes zu sprechen bereits eine Erleichterung.

 

Wer wird im Trauercafé als Gesprächspartner zur Verfügung stehen?

Dr. Peter Ernst: Die Krankenhausseelsorgerinnen des Spitals Altstätten (Anne Heither von der katholischen Kirchengemeinde, Marlies Schmidt-Aebi von der evangelischen Kirchengemeinde), Ärzte des Spitals Altstätten (Chefarzt Dr. Peter Ernst Innere Medizin; Chefärztin Dr. Birgit Schwenk Geriatrie), sowie Pflegefachkräfte (Marc Tischhauser Pflegedienstleitung; Barbara Fraundorfer

Stationsleitung Innere Medizin). Bei Bedarf können weitere Mitarbeiter (z.B. Überleitungspflege) hinzugezogen werden.

 

Warum ist Ihnen als Mediziner des Spitals Altstätten das Trauercafé ein Anliegen?

Dr. Peter Ernst: Aufgrund meiner Überzeugung, dass durch Krankheiten und Todesfälle Menschen in schwere seelische Not geraten, denen ich über die medizinisch/menschliche Hilfe während des Krankenhausaufenthaltes hinaus

weiterzuhelfen versuchen möchte. Diesen Wunsch (Installation eines

„Trauercafés“) hege ich seit über 20 Jahren und freue mich sehr, dass er jetzt

in Erfüllung geht.

 

Welche Rolle spielt der Glaube bei der Bewältigung von Krankheit und Trauer?

Dr. Peter Ernst: Aus meiner Sicht eine ganz entscheidende. An dieser Stelle möchte ich allerdings betonen, dass sich unser Konzept des Trauercafés selbstverständlich an alle Menschen richtet, egal ob sie glauben oder nicht,

sowie an was sie glauben.

 

Was gibt Ihnen persönlich Kraft im täglichen Umgang mit Leid, Trauer und Tod?

Dr. Peter Ernst: Einerseits – ganz persönlich – der Glaube an unseren Gott,

andererseits – allgemein – die Möglichkeit fachlich und menschlich Leiden

zumindest zu verringern, wenn es schon nicht zu heilen ist.

 

Einmal im Monat – jeweils am zweiten Dienstag – öffnet das vorgestellte Trauercafé von 17.30 bis 19.00 Uhr im Therapieraum im Haus VIVA in der Bildstrasse 14 in Altstätten. Start ist am Dienstag, 8. November 2016.