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Ort für religiöse Heimat und Gemeinschaft

Centro der Italienermission feiert das 50-jährige Bestehen

Seit vielen Jahren setzt sich die Missione Cattolica Italiana für die Italienerinnen und Italiener in der Region ein. Das «Centro» an der Staatsstrasse in Marbach ist als Treffpunkt eine Institution. In diesem Jahr feiert es sein 50-jähriges Bestehen. Dekan Josef Benz und Italienermissionar Don Egidio Todeschini stellen die Missione Cattolica vor.

 

Wie ist das Centro der Italienermission in Marbach entstanden?

Josef Benz: Josef Halter, Pfarrer in Marbach, konnte die ehemalige Zwirnerei Hobi kaufen. Sie wurde dann für die Italienermission umgebaut zu einem Ort für ihre Zusammenkünfte.

 

Wie hat die Arbeit damals begonnen?

Josef Benz: Ich erinnere mich an meine Jugendjahre in Marbach, wie die damaligen Missionare Don Giustino und Don Pietro mit den Ordensschwestern

in der Pfarrkirche Marbach die heilige Messe feierten. Im nahen Centro waren

für die Kinder von italienischer Eltern Räumlichkeiten für einen Kindergarten

eingerichtet, während die Seelsorger sich für ihre Landleute einsetzten.

 

Wie hat sich die Aufgabe der Italienermission in den letzten 50 Jahren verändert?

Josef Benz: Vieles hat sich in diesen 50 Jahren in Kirche und Welt

verändert. Geblieben ist jedoch die Suche des Menschen nach religiöser Heimat und Gemeinschaft. In der Missione Cattolica Italiana durften in dieser Zeit mehrere Generationen dies finden und erfahren.

 

Wie ist die Situation der Italienermission heute?

Egidio Todeschini: Im Rheintal von St. Margrethen bis Rüthi leben 1568 Italiener; die Doppelbürger nicht inbegriffen. Für das Rheintal haben wir einen Missionsrat bestehend aus 12 Mitgliedern, der sich einmal im Monat in Marbach trifft.

 

Welche seelsorglichen Angebote bietet das Centro Italiana in Marbach an?

Egidio Todeschini: Am ersten Samstag des Monats findet eine heilige Messe in der Kapelle des Centros statt. Eltern und Paten werden auf die Taufe und Paare auf die Ehe vorbereitet. Besonders geschätzt werden die Besuche von älteren Personen zu Hause und von Kranken in den Spitälern.

 

Welche besonderen Höhepunkte gibt es?

Egidio Todeschini: Ein ganz besonderer Anlass ist das Fest der Madonna von Fatima mit Prozession und hl. Messe in der Kirche Marbach und dem anschliessenden Muttertagsfest im Centro zusammen mit der portugiesischen Bevölkerung; aber auch das Kastanienfest im Oktober und das Kinderweihnachtsfest.

 

Warum ist die Italienermission auch heute noch wichtig?

Josef Benz: Menschen brauchen religiöse Heimat und dazu gehören auch Lokalitäten für spezielle Anlässe und für den Austausch der verschiedenen

Kulturen.

 

Welche Herausforderungen gibt es für die Zukunft?

Josef Benz: Was die Zukunft, auch für die Missione Cattolica Italiana, bringen wird, wissen wir nicht. Abes eines wissen wir und darauf vertrauen wir: Jesus Christus ist der Herr seiner Kirche. Seinem Geist und seinem Wirken vertrauen wir unseren Dienst an.

 

Den Festgottesgottesdienst anlässlich des 50-jährigen Bestehens des Centros der Missione Cattolica Italiana hält Guido Scherrer, Generalvikar des Bistums St. Gallen, am: Sonntag, 25. September 2016, um 10.30 Uhr in der kath. Kirche Marbach.